Der Verein Energieforum Österreich ist ihr Ansprechpartner um alle Themen rund um die Umsetzung des Europäischen Green Deals in Österreich.
Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein Klimaschutzinstrument der Europäischen Union (EU), das darauf abzielt, eine faire Bepreisung von CO₂-Emissionen für Importe von Waren aus Drittländern zu gewährleisten. CBAM ist Teil des EU-Klimapakets Fit for 55 und ergänzt das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS), um das Risiko der sogenannten „Carbon Leakage“ zu minimieren – also die Verlagerung von Produktionsstätten in Länder mit weniger strengen Klimaschutzauflagen.
Mit dem CBAM soll sichergestellt werden, dass die Emissionen, die bei der Produktion bestimmter Waren in Drittländern entstehen, mit den gleichen Kosten belastet werden wie Emissionen von innerhalb der EU produzierten Waren. Dies schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen für EU-Unternehmen und Importeure. Der Mechanismus soll Anreize für Produzenten außerhalb der EU schaffen, ihre Treibhausgasemissionen (THG) zu senken, um den internationalen Klimaschutz zu fördern.
Der CBAM wird in zwei Phasen umgesetzt:
Importeure stehen vor neuen Anforderungen und Verpflichtungen:
Die CBAM-Regelungen betreffen zunächst Waren, deren Produktion besonders emissionsintensiv ist, darunter:
Eine vollständige Liste der betroffenen Waren ist ab Seite 90 des Amtsblatts der EU zu finden.
CBAM sieht einige Ausnahmen vor. So sind Importe aus Ländern wie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz vom Mechanismus ausgeschlossen, da diese Länder ähnliche Klimaschutzmaßnahmen wie die EU verfolgen.
CBAM ist ein wegweisendes Instrument der EU, um Klimaschutz global voranzutreiben und Wettbewerbsnachteile für EU-Unternehmen zu vermeiden. Während die Übergangsphase Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich an die neuen Berichtspflichten zu gewöhnen, wird ab 2026 mit der Einführung der CBAM-Zertifikate eine deutliche Veränderung im internationalen Handel erwartet. Unternehmen müssen sich rechtzeitig auf die neuen Anforderungen einstellen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und gleichzeitig zur globalen Emissionsreduktion beizutragen.
Quellen: Wirtschaftskammer Österreich, Bundesministerium, Europäische Kommission