Der Verein Energieforum Österreich ist ihr Ansprechpartner um alle Themen rund um die Umsetzung des Europäischen Green Deals in Österreich.
Die Alpentherme Gastein, eine der größten Thermen Österreichs mit über 36.000 m² Fläche und jährlich mehr als 500.000 Gästen, hat sich, im Einklang mit den Anforderungen des Green Deal, das ambitionierte Ziel gesetzt, als „Null-Emissions-Therme“ nachhaltigen Umweltschutz zu betreiben und Klimaneutralität zu erreichen. Angesichts der natürlichen Ressourcen des Gasteinertals, wo täglich 5 Millionen Liter Thermalwasser mit Temperaturen von bis zu 47 °C zutage treten, möchte man dieses Potenzial optimal nutzen. Im Fokus stehen dabei die Steigerung der Energieeffizienz, die Dekarbonisierung und die umfassende Modernisierung der Anlagen. Durch diese Maßnahmen soll nicht nur der CO₂-Fußabdruck erheblich reduziert werden, sondern auch ein Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit im Tourismus eingenommen werden.
Im Jahr 2020 wurde das Projekt „Grüne Therme“ initiiert. Zunächst wurde die gesamte Gebäudetechnik grundlegend modernisiert und optimiert, um eine solide Basis für weitere Maßnahmen zu schaffen. Es folgten kontinuierliche Investitionen in die Modernisierung von sechs Wärmepumpen und die Installation einer Photovoltaikanlage zur Nutzung erneuerbarer Energien. Im Jahr 2023 wurde eine hochmoderne Wärmepumpe mit einer Leistung von knapp 600 kW installiert, die das gesamte Hochtemperaturnetz der Therme versorgt. Zudem wurde das Thermalwassernetz angepasst, um bereits abgekühltes Wasser aus Beckenüberläufen und Therapiebecken erneut energetisch zu nutzen.
Eine Niedertemperatur-Wärmepumpe entzieht diesem etwa 25 °C warmen Wasser in einer zweiten Stufe weitere Energie. Dieser zweistufige Energiegewinnungsprozess maximiert die Nutzung des Thermalwassers und steigert die Effizienz der Anlage erheblich. Zusätzlich wurde ein modernes Gebäudemanagementsystem implementiert, das eine klare Visualisierung und kontinuierliches Monitoring aller Anlagendetails ermöglicht. Ein Energie-Analysetool sorgt für Transparenz und unterstützt bei der schnellen Identifikation und Beseitigung von Energieineffizienzen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen konnte die Alpentherme Gastein ihren Fernwärmebedarf um weitere 180 Megawattstunden pro Jahr reduzieren. Die jährliche CO₂-Einsparung stieg um 45 Tonnen auf insgesamt 415 Tonnen. Die Gesamtleistung der Wärmepumpen beträgt nun knapp 2.000 kW, was zu einer Maximierung der Anlageneffizienz geführt hat.
Die modernen Systeme tragen nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern erhöhen auch Komfort, Effizienz, Resilienz und Sicherheit der Anlagen. Die Alpentherme Gastein ist damit einen entscheidenden Schritt näher an ihrem Ziel der Klimaneutralität und setzt ein starkes Zeichen für nachhaltigen Tourismus und Umweltschutz.
Quelle: Partner des Energieforum Österreich - SIEMENS